Archiv vom 19 Jan,2022

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Euroscola Online Veranstaltung

Nachdem David Sassoli in seiner Funktion als Präsident des Europäischen Parlaments die vergangenen Euroscola Veranstaltungen eröffnete und mit großer Begeisterung immer wieder darauf verwies, wie wichtig insbesondere junge Menschen für die Zukunft Europas sind, haben wir als Botschafterschule mit tiefer Trauer die Information über seinen Tod in der vergangenen Woche erhalten. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten, vor allem die Schülerinnen und Schüler des Profils „International Studies“ (S1), die noch Ende November an einer Online-Veranstaltung des Europäischen Parlaments teilgenommen haben.

Nähere Informationen zum Inhalt sowie zum Ablauf der Veranstaltung sind dem nachfolgenden Bericht zu entnehmen:

Was ist im Moment die größte Bedrohung für unser Klima? Kann es sich die EU
leisten, den Klimawandel aufzuhalten? Und könnte dies unsere Lebensqualität
verschlechtern? Diese Fragen und noch viele mehr haben sich über 2400 Schüler
aus 24 Ländern Europas bei der Euroscola Konferenz am 26. November 2021
gestellt.

Was ist Euroscola?
Euroscola ist das Programm des Europäischen Parlaments, bei dem Schülerinnen
und Schüler aus allen Mitgliedsländern der EU die Möglichkeit bekommen, einen Tag
lang die Aufgaben von Abgeordneten zu übernehmen und über aktuell wichtige
Themen zu diskutieren und letztendlich einen gemeinsamen Entschluss zu treffen.
Es dient dazu die Chance zu geben, den Entscheidungsfindungsprozess der EU
kennenzulernen, Fragen zu stellen, in einer Fremdsprache zu kommunizieren und
generell die Jugend der EU zusammenzubringen und kulturell zu bereichern.
Normalerweise findet das Euroscola-Programm in Straßburg, im Plenarsaal statt,
dies war in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Corona-Situation leider nicht
möglich, trotzdem wurde das Event natürlich nicht abgesagt, sondern online
ausgerichtet.

Das Event begann mit einer Willkommensrede des Präsidenten des Europäischen
Parlaments, Herrn David Maria Sassoli. Er hat alle Schüler willkommen geheißen
und einiges über das Euroscola-Programm erzählt. Außerdem hat er seine Freude
darüber ausgedrückt, dass es dieses Jahr wieder so viele Teilnehmer gibt.
Anschließend hat sich Heidi Hautala, eine der 14 Vizepräsident/innen, aus Helsinki,
Finnland live dazugeschaltet. Sie hat uns die Möglichkeit gegeben, online auf einem
Internetportal Fragen zu stellen, die sie genauestens beantwortet hat.
Eine dieser gestellten Fragen war: Was ist im Moment die größte Bedrohung für
unser Klima? Ihre Antwort darauf war, dass der Klimawandel heute die größte
Bedrohung ist. Des Weiteren ist ein wesentliches Problem die Untätigkeit vieler
Menschen. Die Bedrohung nimmt von Jahr zu Jahr zu und es wird immer teurer sie
zu bekämpfen. Außerdem wurden einige Schulen aus vielen verschiedenen Ländern kontaktiert und
mit Video dazugeschaltet, um erneut die Option zu bekommen, Fragen an die
Vizepräsidentin zu stellen. Länder, die teilnahmen, waren unter anderem Frankreich,
Italien, Kroatien, Spanien, Belgien, Deutschland, die Tschechische Republik sowie
England.

Nachdem Heidi Hautala sich bei uns verabschiedet hatte, ging es auch schon an
den nächsten Punkt der Veranstaltung, das sogenannte “Innovation lab”, also das
Innovationslabor. Dieses Jahr war die große Überschrift: “Klimawandel und Umwelt:
Wie können wir im Einklang mit der Natur leben?”.
In diesem Teil haben wir mit Giacomo Fassina gesprochen, einem Sekretär des
Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittel des
Europäischen Parlaments. Er hat sich zuerst bei uns vorgestellt und uns etwas über
seine Arbeit erzählt. Daraufhin hatten wir erneut eine Fragerunde, die in drei
Überschriften aufgeteilt war: 1. Effiziente Nutzung von Ressourcen für eine
Kreislaufwirtschaft , 2. Wiederherstellung der Artenvielfalt und Reduzierung der
Umweltverschmutzung und 3. Schaffung einer globalen Koalition zur Eindämmung
und Umkehrung der globalen Erwärmung.

Eine Frage, die hier zum Beispiel gestellt wurde, kam aus Lettland und lautete: Wie
plant die EU, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren? Fassina’s Antwort
darauf war, dass die Lebensmittelverschwendung ein großes Problem ist, an dem
die Europäische Union und das Europäische Parlament arbeiten. Einen ersten
Fortschritt könnte man schon in Frankreich sehen, wo es ein Gesetz gibt, das es
Supermärkten verbietet, übrig gebliebene Lebensmittel wegzuwerfen und diese
stattdessen gespendet werden müssen. Das könnte ein Vorbild für andere Ländern
sein. Im letzten Teil des Innovationslabors wurden innovative Ideen, bezogen auf die
Überschrift, gesucht. Hier konnten Gedanken auf dem Online Portal gepostet
werden. Danach wurden die vier populärsten Ideen aufgenommen und alle konnten
für die Idee abstimmen, die ihrer Meinung nach am besten war. Die Idee, für die am
häufigsten gestimmt wurde, machte den Vorschlag, Unternehmen verantwortlich
dafür zu machen, wenn sie nicht recyceln und Pfandsysteme auch für weitere
Produkte außer Flaschen wie zum Beispiel auch Kleidung einzuführen. Diese Idee
kam von einem Schüler aus Dänemark, mit dem dann in Kontakt getreten wurde,
so dass er seinen Vorschlag noch einmal genauer erläutern konnte.

Beendet wurde das Programm von einer Schlussrede des Generaldirektors für
Kommunikation und Sprecher des Europäischen Parlaments Jaume Duch Guillot, der
noch einmal erwähnte, wie glücklich er darüber ist, dass so viele junge Leute an dem
Programm interessiert sind.
All das umschloss die diesjährige Euroscola Konferenz. Auch wenn sie nicht so
ablaufen konnte wie die Jahre zuvor, wurde mit der Situation sehr gut umgegangen
und, wie ich finde, die bestmögliche Lösung gefunden. Das Programm ist eine tolle
Option für junge und an Politik interessierte Schülerinnen und Schüler in Europa eine Verbindung zum
Europäischen Parlament zu bekommen und einen Einblick in die Abläufe dort zu erhalten.

Bericht von Anna Meyer (S1)

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